Weltfriedenstag 2016

Friedenmachen lernen: 1. September 2016
Definitionen: K r i e g

Krieg ist staatlich organisierte Kriminalität gegenüber dem Volk und zu Lasten des Volkes, das in nationale Grenzen eingesperrt ist, die es oft nur unter Lebensgefahr überwinden kann, wenn es sich durch Flucht der Gefahr für Leib und Leben im Krieg entziehen will.
Dabei wird geltendes Recht von verantwortungslosen Politikern außer Kraft gesetzt, indem Gewaltherrschaft ausgeübt und Kriegsrecht ausgerufen wird. Neuerdings wird dabei nicht einmal mehr das geltende Kriegsvölkerrecht in Anspruch genommen, das außer acht gelassen wird, wenn Staaten oder Warlords Kriege ohne Kriegserklärung anzetteln und informell über lange Zeit führen.

Krieg ist die Fortsetzung einer falsch motivierten, fehlerhaft durch den Staat organisierten Wirtschaftspolitik mit militärischen Mitteln.
Das Wirtschaftssystem, eigentlich uralt, welches auf Vorteilsnahme in gewinnorientiertem Handel und Meistbegünstigung der Kaufleute untereinander beruht, basiert auf Kriegslogik und auf tödlicher Konkurrenz, wenn die Gewinn-Margen groß genug sind, ist im Grunde Kriegswirtschaft zum Nachteil des Volkes, das vom Staat zum Krieg verpflichtet wird und im Krieg umkommt.
Kapitalismus, Finanz-Kapitalismus sind nur die jüngsten Varianten dieser Kriegs-Ökonomie auf dem jeweilig spezifischen Technologieniveau.
Der gescheiterte Realsozialismus war keine wirkliche Alternative, rüstete auch militärisch auf, praktizierte Marktwirtschaft und Ausbeutung der Menschen sowie der Natur. Das Staatseigentum an natürlichen Ressourcen kam dem Volk weiterhin nur eingeschränkt zugute, ohne chancengleiche Teilhabe. Die Gewinne strichen Parteien und Nomenklatura als Diktatoren sowie ihre karrieregeilen Höflinge ein – Eliten.

Krieg wird von absolut winzigen Minderheiten geführt, von Eliten untereinander in sicheren Positionen – um Macht zu vergrößern, Herrschaft zu befestigen und um Beute zu machen.
Die stärkste Waffe im Krieg ist Geld. Wer das meiste Geld hat, hat die größte Macht.
Krieg verbraucht viel Geld, das der Staat trotz hoher Besteuerung des arbeitenden Volkes nicht hat. Um Krieg zu führen, muss sich der Staat Geld gegen Zins von Leuten leihen, die viel davon haben, zu viel.
Seine Politiker, wie vormals die absolutistischen Alteinherrscher, Kaiser, Könige, Religionsfürsten etc., haben die Gesetze so gemacht – zugleich auch so, dass viel Geld wieder dahin zurückfließt, wo schon das meiste ist, aus Staatshand in Privathand, wie Wasser ins Meer.

Krieg wird vorbereitet, indem Steuergeld für Kriegsforschung, Waffenkäufe, Militär und mediale Programmierung, Propaganda,  einschlägige Unterhaltung etc. ausgegeben wird, mit der wiederum viel Geld in Privathand fließt, eine win-win-Situation zwischen Staat und Privat.
Bei jeder durch Forschung erarbeiteten Innovation werden zuallererst zwei Fragen gestellt:
Lässt sie sich als Kriegswaffe verwenden? Lässt sich Geld damit verdienen?
Sehr viel Geld lässt sich mit Waffen und Munition verdienen, sie sind idealtypische Waren – Konsumartikel. Dual-use-Güter für Militär sind das gleichfalls, in aller Regel viel teurer, als die für den zivilen Markt.
Weil Geld die stärkste Waffe ist, lässt sich das meiste Geld mit dem Kaufen und Verkaufen von Geld und seinen Derivaten, den „Finanzprodukten“ verdienen – je mehr Geld in der Welt ist, um so mehr.
Das geschriebene Recht, die Gesetze, sind vom Staat extra dafür so gemacht. Die von der Gesellschaft eingeübten ungeschriebenen Regeln sind das auch und sind hilfreich, sind Gewohnheitsrecht.

Krieg lässt jeden Beteiligten schuldig werden, ist wegen des erzeugten Unrechts und der resultierenden Ungerechtigkeit die Primärquelle jedweder Kriminalität, besonders der organisierten.

Krieg ist als Staatsprogramm von Anfang an in der Frühentwicklung bei allen Kindern verhaltenspsychologisch mehr oder weniger wirksam, er ist in den Bildern, in der Sprache und im Verhalten der Erwachsenen nicht zu übersehen und nicht zu überhören, in Krisengebieten körperlich wirksam und das auch als Armut, Hunger und Krankheit auf dem größeren Teil der Erde.
Die archaische Prägung von Knaben als Jäger und Krieger beeinflusst angeborenes Verhalten höchstwahrscheinlich aus dem Genom heraus und wird in jeder Generation von den Erziehern (Eltern, Familie, Gesellschaft und Staat), überwiegend immer wieder neu bekräftigt. Krieg ist insofern psychologisch selbst-programmierend, solange Krieg gemacht wird.
Umso schlimmer, dass nun auch Frauen für das Kriegshandwerk zugelassen sind und Mädchen dafür vorbereitet und dazu missbraucht werden.

Obwohl der Mensch auch Natur ist, kann Krieg nicht als Naturzustand angesehen werden, wie irrtümlich sogar Immanuel Kant in seiner Aufklärungsschrift „Zum ewigen Frieden“ meinte erklären zu können.
Seine Charakteristika erhält Krieg erst durch die technisch-technologische Evolution, die dem menschlichen Gehirn entsprang und von menschlichen Händen in Gang gesetzt wurde.
Psychologisch sind Ängste der Ursprung von Krieg und Ängste sind zugleich Kriegsfolgen.
Krieg wird von Menschen gemacht. Ängste werden medial gezielt geschürt, um Krieg gegen jede Vernunft in die Wege zu leiten.

Menschen wollen Frieden. Wir könnten ihn machen, genau so wie Krieg – gemeinsam!

 

PS: Ich bin kein Pazifist, weil ich jeden herkömmlichen Ismus ablehne.
Keiner kann die komplexe Wirklichkeit der Welt erklären, jeder bildet nur Teilaspekte ab, ist interessengeleitet, fordert zur Parteinahme auf und praktiziert permanent Konkurrenz, die als Evolutions-Prinzip in der vormenschlichen Natur nur partiell und temporär wirkte seit es Sinnesorgane gibt – während Kooperation von Anfang an permanent wirkt und ohne Arbeitsteilung die dauerhafte Entstehung von Leben, seine evolutionäre Entwicklung vom Einfachen zum Komplexen mit der immerwährenden Wiederherstellung der Balance, des Fließgleichgewichts zwischen Kooperation und Konkurrenz, gar nicht möglich gewesen wäre.
Arten, die sich diesem selektiven Prozess nicht schnell genug anpassen konnten, sind ausgestorben.
Der Mensch kann in der Natur nicht durch Kampf gegeneinander, sondern nur durch Arbeit miteinander bestehen.
Natur wirkt aus Sicht des Menschen beim genauen Hinsehen selten friedlich, da stimme ich Kant zu. Das wird gezielt genutzt zur Fehlinterpretation des Darwinschen „survival of the fittest“ als das Naturrecht des Stärkeren zur Herrschaft über die Natur und Seinesgleichen, was von monotheistischen Religionen sogar als Gottesbefehl ausgelegt wurde und von deren Fundamentalisten mit dualistischer Strenge von „Gut“ und „Böse“ immer noch wird, andererseits Machtmenschen zur Begründung und Rechtfertigung ihres Herrscher-Verhaltens dient.
Aber Menschen wollen mehrheitlich keinen Krieg, viele sehen sich inzwischen auch durch ihre Fähigkeiten zur Beeinflussung der technisch-technologischen Evolution in die Lage versetzt, endlich Frieden zu machen anstatt Krieg, wenn sie ihr bisheriges Programm, ihr Verhalten und die Regeln ändern.
Jeder, der dabei mitmacht, ist mein Freund. Feinde brauche ich dazu nicht.

rto.160901

6 Kommentare zu „Weltfriedenstag 2016

  1. Die Friedenskraft der Kleinen Leute

    Dienstag 21. Juni 2016

    Der einfache Frieden mit einfachen Worten.
    Friedensforschung ist ein Denkgebiet, welches sich mit dem Begriff „Frieden“ befasst. Meistens befassen sich Friedensforscher in angespannten Situationen mit der Frage, wie ein bestehender Frieden erhalten oder dauerhaft gesichert werden kann. Gefährdungen für den Frieden gehen meistens aus Konflikten hervor. Darum ist das Fachgebiet Konfliktforschung samt Konfliktmanagement ein Bestandteil der Friedensforschung. Manchen Konflikten kommt man erst nach den von ihnen ausgegangenen Kriegen auf die Schliche. Darum kann man auch die Kriegsursachenforschung zur Friedensforschung hinzu zählen. Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse geht aber in der sonstigen Publikationsfülle unter. Umfassende Studien werden hauptsächlich nur von Leuten gelesen, die sich ebenfalls von Berufs wegen mit dem Thema befassen. Im Austausch von Publikationen der akademischen Welt unter sich ist ein bis zur Unverständlichkeit gehender Sprachgebrauch auf hohem akademischen Niveau akzeptabel. Aber der Frieden geht nicht nur Akademiker etwas an, sondern insbesondere auch das einfache Volk. Denn einen Krieg kann man von oben verordnen, aber der Frieden ist eine von unten natürlich und langsam wachsende Pflanze. Die kleinen Leute haben noch im Alltag Kontakt zu den konkreten einfachen Dingen, welche Frieden bedeuten.
    Was bedeutet Frieden?
    Essen, Trinken, Kleidung
    Bildung, Arbeit, Beruf
    Unterhaltung, Spaß, Lebensfreude
    Licht und Wärme
    Liebe und Harmonie.

    Mittwoch 30.November 2016 bis Samstag 03.Dezember 2016

    Sieben Thesen über die Fähigkeit zum Frieden
    Erstens:
    Die Fähigkeit zum Frieden ist genauso in den Menschen angelegt wie die Neigung, Konflikte mit Gewalt, Druck, Zwang und Krieg zu lösen. Diese Einfälle sind Formen von Rücksichtslosigkeit. Natürlich ist es einfacher, zuerst auf die rücksichtslosen Formen der Interessendurchsetzung zu kommen, wenn man eine Lösung sucht. Denn man braucht dazu nur anzunehmen, dass sich „Der Stärkere durchsetzen werde“. Bis zur Ansicht, dass „Der Klügere nachdenkt“ ist es noch ein weiter Weg.

    Zweitens:
    Die Fähigkeit zum Frieden muss nur als Verhaltensweise geübt werden und dann zum täglichen Umgang gehören. Die Fähigkeit zum Frieden muss ein Teil des guten gesellschaftlichen Benehmens sein. Die bürgerliche Gesellschaft im besten Sinne des Wortes pflegte Verhaltensweisen, die sich einfach so gehörte.

    Drittens:
    Der Frieden zwischen Nachbarn und Völkern ist leichter zu haben als der Frieden zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern.

    Viertens:
    Frieden ist ein immer wieder neu zu gestaltender Zustand. Es gibt ihn nicht ein für alle Mal, sondern immer nur solange, wie Staaten und Völker sich täglich um ihn bemühen.

    Fünftens:
    Der Frieden ist ein Zustand, der sich erst dann im Großen zeigen kann, wenn er sich im Kleinen bereits gezeigt hat.

    Sechstens:
    Kriege wachsen von oben nach unten, aber der Frieden wächst von unten nach oben.
    Siebentens:
    Um die fähigkeit des Friedens zu lernen, eignen sich Umkehrungen von gewalttätigen Computerspielen, indem die Programmierung so erfolgt, dass Siege immer nur gemeinsame Lösungen sind. Wenn es aber nur gemeinsame Lösungen gibt, muss das Sieg-Niederlage-Denkschema überwunden werden.

    Sonntag, 04. Dezember 2016
    Vier Gründe um Frieden zu lernen sowie ein Dichter und ein Denker
    Warum muss Frieden gelernt werden?

    Erstens:
    Weil Frieden eine Tugend ist. Tugend ist beherrschte Leidenschaft und Frieden ist die Tugend der Beherrschung von Aggressionsgefühlen.

    Zweitens:
    Es gibt sehr viele Leidenschaften, die anderen Menschen und anderen Mitgliedern der Schöpfung Schaden zufügen können. Aber die Leidenschaften, die dem umweltlichen Miteinander Wohl und Nutzen spenden, sind unbekannt oder werden nicht beachtet.

    Drittens:
    Gewalt, Neid und Angst sind die häufigsten Empfindungen, die ausgenutzt werden, wenn Staaten oder Gruppierungen Kriege gegeneinadner führen.

    Viertens:
    Frieden muss eigentlich nur gelernt werden, um Kriege unmöglich zu machen.
    Vom banalen Fordern zum konkreten Tun

    „Und er wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk gegen das andere ein schwert aufheben und werden hinfort nichtmehr kriegen lernen“, sprach der Philosoph Jesaja und je nach Ausgabe sind die Worte wie in diesem Zitat in jeder Bibel widergegeben. Der Philosoph hat nichts anderes gemacht als heute die Campagnenmanager der Friedensbewegungen. Er hat gefordert: „Schwerter zu Pflugscharen“. Die Rüstungsindustrie hat diese Forderung gründlich falsch verstanden. Denn sie bezeichnet den getarnten und illegalen Export von Panzern, Bomben, Raketenteilen und Steuerungselementen moderner Waffensysteme immer wieder als „landwirtschaftliches Gerät“. Vielleicht kann man mit einem Panzer einen Acker pflügen, aber ein Traktor scheint dafür besser geeignet zu sein. Die Friedensbewegungen haben auch etwas falsch verstanden. Sie glauben die Übergabe einer Unterschriftensammlung für die Schließung eines Bombodroms, eines Trppenübungsplatzes oder „Tieffluggeschwaders“ sein aufgrund der Unterschriften eine unverzüglich auszuführende Handlungsanweisung der Friedensbewegung an die zuständigen Organe des Staates, also die Regierungen und einzelne Regierungsstellen, die die Komplexität der Umstellung von Panzerschmieden auf Ödlandsbefruchtungsanlagen im Detail umsetzen sollen. Jesajas Initiationsaufruf kennzeichnet die drei Hauptmerkmale des Friedens:
    Erstens die Zustimmung Aller
    Zweitens die tägliche Werkstattarbeit Weniger
    Drittens eine gesellschaftliche Auswirkung mit der Wucht einer sozialen Revolution.
    Von der „Erhaltung des Friedens“ sprechen von Anbeginn bis heute noch alle Politiker, bevor sie zu diesem Zweck gegenteilige Resolutionen im UNO-Sicherheitsrat herbei stimmen lassen. Wenn die UNO einmal eine völkerechtlich legitimierte Zustimmung zum Militäreinsatz beschlossen hat, folgt alles weitere den „Gesetzen des Krieges“ und der sogenannten „Kriegslogik“. Mit diesen beiden Begriffen wird die Verantwortung für die Abscheulichkeiten des Krieges zu Stoppen des Krieges abgelehnt. Wenn, so das Schulterzucken der Politiker, die Gesetze des Krieges einer inneren Logik entsprechen, so sei es unlogisch, sich gegen den Krieg aufzulehnen. erst muss man durch, bevor man weitersehen kann, und das alles wird mit der „Verteidigung des Vaterlandes“ begründet oder mit der Sicherung von Handelswegen und Rohstofflieferungen, um ungestört zu errauben, was einem nicht gehört. Wenn man also ohne Schwert und Kampf den Frieden einer landwirtschaftlichen, handwerklichen, kulturellen und medizinischen Versorgung der Gesellschaft erhalten möchte, so muss man schon vor dem Kriegsausbruch ausbaufähige Grundkenntnisse über den Betrieb von Friedenswerkzeugen haben, die noch in den ersten 7 Stunden des Krieges die Waffen wieder in den Ruhezustand bringen können. Nach X + 7 Stunden werden sich die kriegsführenden Seiten einem friedensfähigen gewaltfreien Widerstand gegenüber sehen. Sozusagen einer Hand, die die Mörderhand streichelt, worauf die Mörderhand verschämt die Waffe wegsteckt. 7 Stunden nach Kriegsbeginn muss klar sein
    Erstens:
    wer wie in einem Netzwerk militärische Bewegungen beobachtet
    Zweitens:
    wer wie das Auf-und Abtauchen von Informationsquellen dokumentiert
    Drittens:
    wer die Anpassung des Öffentlichen Dienstes an die neuen Lagen mit Vorher-Nachher-Trennung dokumentiert
    Viertens:
    wie man sich trotz Überwachungskameras unbemerkt im öffentlichen Raum bewegen kann
    Fünftens:
    dass jeder im Netzwerk Fotos an einen Dokumetationsstab überträgt, der anhand von Bild und Text redaktionell an der Erstellung von Chroniken arbeitet
    Sechstens:
    wie Fakten und Informationen verfügbar gemacht werden sollen
    Siebentens:
    wie Witz, Kultur, Geist und Zeitgeist bewahrt werden können.

    Der erste Schritt zum ewigen Frieden besteht in der Niederlegung der Waffen. Waffen befinden sich entweder in Händen oder in Waffenkammern. Dort warten sie auf einen Einsatzzweck. Biologisch gesehen ist der Zweck von Waffen das Töten und Verletzen von Menschen. Selbst die Verteidigung mit Waffen ist bereit, den Tötungszweck der Waffen zu aktivieren. Wie man aus Kriminalfilmen weiß, können auch Haushaltsgeräte zur Waffe werden und daher einen Tötungszweck während des Einsatzes haben. Nudelhölzer, Golfschläger, Autos, Kerzenständer und sogar der die Kombination aus Fön und Badewanne und nahezu alles aus der Kategorie „stumpf und kantig“ oder „lang und spitz“ können ihren friedlichen Zweck haben, aber je nach Benutzer auch ihren mörderischen Zweck. So ähnlich ist es mit dem sogenannten „Dual Use“ bei Waffen: Einzelteile sind harmlos, aber zweckentfremdet eingebaut wird ein harmloser Reisewecker zum Zeitschalter für ein Bombenattentat. Zur Waffe also. Frieden wächst von mit und durch die kleinen Leute. Frieden ist, was das Leben möglich macht.

    X= minus zero-time. Zeit läuft
    Wenn der von allen und von vielen Seiten befürchtete Krieg erkannt wird, wird er schon längst im Gange sein. Die Kriegstreiber bezeichnen ihre geplanten Kriege als hybride Kriege und wollen mit dem Ausdruck sagen: Niemand kann erkennen, ob noch Frieden oder schon Krieg ist. Also besteht die erste aufgabe darin, voraussschauend Hybriditätsmerkmale zu sammeln und eine leichte dissidentische Konspiration aufzubauen. Zum Beispiel:

    Registrieren von Zeitpunkt und Flugrichtung von Militärflugzeugen anhand ihrer Kondensstreifen

    Zur Dokumentation Fotoapparat, Computer und Drucker bereit halten

    Im Netzwerk Fahrzeuge bereithalten

    Mobile Einsatzhütten (Schäfer-wägen etc.) als mobile mechanische Druckerei benutzen

    Tonerkartuschen, Schreibpapier, Tinte, Schreibmaschinen und Schreibbänder aufkaufen

    Technik bedarfsgerecht verteilen unter den Knotenpunkten des Netzwerkes

    Karten und Verkehrsänderungen bei Regionalbahn, Straßen, Baustellen etc ständig aktuell halten – Chronik und Jahrbuch als publizistischen Zweck angeben

    wenn der Krieg spürbar wird, muss also auch die Friedenslehrtätigkeit spürbar werden

    Wenn das Netz folgende Aufgaben koordinieren kann, dann wird zuerst der Krieg wirkungslos und dann darauf der Frieden wachsen. Das ist die Logik des Friedens:

    Kontrolle und Dokumentation:
    Regionalbahn
    Baustellen
    Verkehrsveränderungen

    Registrierung von Kondensstreifen
    Zeitpunkt
    Ort und Richtung
    evtl. Kartenskizze

    Straßenbenutzung durch Militärfahrzeuge
    Beobachtung und Fotografie vom Straßenrand

    Registratur und Sammlung von Pressemeldungen
    Manöverankündigungen
    Truppenbesuche
    Militätstandorte
    Stellenausschreibung mit militärischem Hintergrund

    Aktuelles Wissen kommunale Anprechpartner
    Name
    Durchwahl
    Abteilung
    Befugniss

    Fortsetzung folgt

    Gefällt 1 Person

    1. Lieber Hannes, die Definition von Frieden möchte ich noch etwas komprimierter versuchen – demnächst in diesem Theater. Daraus ergeben sich dann auch Aufforderungen zu konkreten Projekten. Soviel vorab:

      Das Betriebssystem für das Zusammenleben von Menschen in Gesellschaften ist untert Verwendung von Kriegslogik programmiert – tödliche Konkurrenz statt fairem, gewaltlosem Wettbewerb. Das Grundverhalten wird seit der der Steinzeit dadurch bestimmt – Egoismus statt Gemeinsinn und Kooperation, Beutegreifer-Verhalten, Vorteilsnahme durch Gewalt, Gewaltherrschaft – Belohnung und Strafe, Privilegien und Sanktionen für die Abhängigen, Beherrschten („das Volk“), um sie bei der Stange, bei der Lohnsklaverei zu halten, Brot und Spiele damit sie auch in der Freizeit beschäftigt sind und nicht auf dumme Gedanken kommen, wie im alten Rom.

      In dieses Betriebssystem muss ein Programm unter Verwendung von Friedenslogik eingebaut und in Praxis-Projekten ausprobiert und learning bei doing optimiert werden. Dann besteht die Hoffnung, dass sich über die Zeit von Generationen friedliches Grundverhalten entwickeln kann und im Verhlatenscodex (Sitte, Moral, Ethik, Recht etc.) fixiert wird, das wird wahrscheinlich auch angeborenes Verhalten so beeinflussen, dass sich die Gören im Kindergarten nicht mehr blutig schlagen, weil sie das Spielzeug, das eigentlich für alle da ist, im Kampf gegeneinander erbeuten wollen und weil Papi und Mami das toll finden, wie stark und „mutig“ ihr Großer ist.

      Friedensarbeit braucht einen langen Atem. Aktionsmus ist überwiegend kontraproduktiv.
      Prämisse No I ist Waffenruhe und Abrüstung durch Reduzierung der staatlichen Finanzetats für Militär, Rüstung und Krieg inkl. strikter Kontrolle von Waffenhandel samt Munition auf den grauen Märkten (dazu Grenzen schließen statt für Kriegsflüchtlinge). Dafür lohnt es sich zu kämpfen.

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      1. Gut. Dann sehe ich zu wie sich die bisherigen Gedanken des Textes in das gemeinsame „Theaterstück“ einbauen lassen und hoffe, Brauchbares beitragen zu können. Wenn ich meinen Text überdenke, sind einige Handlungsüberlegungen doch ein wenig wenig voreilig geäussert. Also denke ich im Stillen nach, bevor sich aus der komprimierten Friedensdefinition die konkreten Aufträge ergeben. Oder Aufforderungen zu konkreten Projekten, um genau zu sein.
        Beste Grüße
        Hannes

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